Dr. med. dent. Christian Schleiff
Dr. med. dent. Christian Schleiff

Warum eine Zahnspange erforderlich sein kann …

Das Fachgebiet der Kieferorthopädie umfasst die Erkennung, Verhütung und Behandlung von Zahn- und Kieferfehlstellungen und berücksichtigt dabei Morphologie, Funktion und Ästhetik.

Falsch oder schief stehende Zähne können ihre Aufgaben nicht optimal erfüllen.

  • Probleme beim Essen:
    Wenn die Zähne nicht richtig aufeinandertreffen, ist der Kontakt zum Gegenkiefer nur ungenügend oder gar nicht vorhanden. Dies führt zu Problemen beim Abbeißen und beim Zerkauen der Nahrung.
  • Die Aussprache kann beeinträchtigt werden:
    Wenn zwischen den oberen und unteren Schneidezähnen beim Zusammenbeißen eine Öffnung bleibt, kann eine Sprechstörung, beispielsweise Lispeln, die Folge sein.
  • Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten:
    Ist ein zwangloser Lippenschluss nicht möglich, wird verstärkt durch den Mund geatmet. Eine höhere Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten ist die Folge.
  • Zahnerkrankungen durch erschwerte Mundhygiene:
    Gerade Zähne mit natürlichen Zahnabständen sind leichter zu reinigen. Wenn die Zähne zu eng oder verschachtelt stehen, sind Zahnzwischenräume mit der Zahnbürste schwerer zu erreichen. Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass dadurch die Entstehung von Karies und Parodontitis begünstigt wird.
  • Überlastung der Kiefergelenke:
    Obere und untere Zahnreihe müssen sich exakt an ganz bestimmten Punkten treffen, damit sich der Kaudruck gleichmäßig verteilt und das Gebiss reibungslos funktionieren kann. Andernfalls kommt es zu permanenten Fehlbelastungen. Wenn Kiefergelenk und Kaumuskulatur so strapaziert werden, können Verspannungen, Müdigkeit, Schmerzen und Konzentrationsprobleme auftreten. Davon sind auch junge Menschen schon betroffen.

Zahn- und Kieferfehlstellungen

Was ist eine Zahnfehlstellung?

Man spricht von einer Zahnfehlstellung (dentoalveoläre Dysgnathie), wenn ein oder mehrere Zähne im Ober- oder Unterkiefer nicht korrekt angeordnet sind. Sie können z. B. schief stehen, gedreht sein oder nicht an ihrer vorgesehenen Stelle herauswachsen. Letzteres ist bei verlagerten Zähnen der Fall.

Was ist eine Kieferfehlstellung?

Ist der Kiefer selbst das Problem, weil er z.B. eine verschobene Lage im Schädel hat, dann spricht man von einer Kieferfehlstellung (skelettale Dysgnathie). Infolge der Kieferfehlstellung ist die Form von Ober- und Unterkiefer beeinträchtigt - z.B. kann d er Oberkiefer zu schmal oder die Lage von Ober- und Unterkiefer zueinander nicht korrekt sein. Mit der skelettalen Dysgnathie geht häufig auch eine Fehlstellung der Zähne einher.

Zahn- und Kieferfehlstellungen

Häufige Zahn- und Kieferfehlstellungen

Zurückliegender Unterkiefer
Zurückliegender Unterkiefer

Diese Fehlstellung wird auch als Rückbiss oder manchmal auch als Überbiss bezeichnet. In diesem Fall stehen die Schneidezähne des Oberkiefers weit vor den vorderen Zähnen des Unterkiefers.

Vorstehender Unterkiefer
Vorstehender Unterkiefer

Die unteren Schneidezähne beißen vor die Oberkieferzähne, auch Vorbiss.

Tiefer Biss
Tiefer Biss
Tiefer Biss

Die oberen Zähne überdecken die unteren Zähne beim Zusammenbeißen zur Hälfte oder ganz.

Engstand
Engstand
Engstand

Die Zähne stehen nicht in einem regelmäßigen Bogen, sondern schief und verschachtelt.

Lücken
Lücken

Wenn die Zähne im Vergleich zum Kiefer zu schmal sind, können Lücken zwischen den Zähnen auftreten. Sie entstehen natürlich auch, wenn Zähne verloren gehen.

Offener Biss
Offener Biss

Die Seitenzähne treffen sich beim Zusammenbeißen, die Frontzähne aber nicht. So bleibt eine Öffnung, die das Abbeißen erschwert. In den meisten Fällen entsteht der offene Biss durch Daumenlutschen, Nuckelflaschen oder Schnuller. Ebenso kann eine erbliche Veranlagung Ursache sein.

Kreuzbiss
Kreuzbiss

Der Oberkiefer ist im Vergleich zum Unterkiefer zu schmal. Obere und untere Zähne treffen nicht an der richtigen Stelle aufeinander.

Zahnunterzahl
Zahnunterzahl

Ein Zahn oder mehrere Zähne sind nicht angelegt.


Fehlstellungen mit Zahnspangen korrigieren – die Vorteile

  • Sprechen und Atmen, Kauen, Abbeißen und die Verdauung können durch eine Zahnspange positiv beeinflusst werden.
  • Zahnregulierungen schützen vor Karies und Zahnfleischerkrankungen.
  • Ein störungsfrei funktionierendes Gebiss ohne Lücken, ohne eng- oder schiefstehende Zähne, ist für Karies und Zahnfleischerkrankungen weit weniger anfällig als unregelmäßig stehende Zähne mit schwer zugänglichen Nischen, die die gründliche Zahnpflege und die Selbstreinigung durch den Speichel behindern.
  • Das Tragen einer Zahnspange kann Kiefergelenke und Muskulatur entlasten, so dass Verspannungen, Nackenschmerzen und Spannungskopfschmerz abnehmen.
Fehlstellungen mit Zahnspangen korrigieren – die Vorteile